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Erdöl 2

Transittal

Schakal und Krähe. Durch kein inneres oder äußeres Blut vereint.
In der Ferne eine Skizze, rauchendes Dynamit. Ihre Schemen
– in der Schwebe – sind bereit, den Kern der Dunkelheit
zu verlassen und eine unfertige Gestalt anzunehmen.

Darüber treiben Sprechblasen – aufblätternde Comics. Ein Strand: dürftig,
kahlrippig und windabgewandt. Geschlossen die Grotte mit Souvernirs.
Es schüttete aus Eimern. Langsam wurde klar, dass der bis zur Hüfte
eingegrabene Fotograf aus Bronze war. Er hatte niemanden fokussiert.

Ich versteckte die Waffen, brach die Funkverbindung ab, um einzubiegen
in das Transittal. Leb wohl, mein komisches Ufer! Was auch immer
ich suchte, weder Altdorfer noch Darius verraten es. Im Rückspiegel
sah ich die hinkende Krähe picken, den Schakal aufschimmern.

Das Tal in den Bergen warf Bläschen, erinnerte an sich berührende Pausen.
Eine Biene über der Felswand und unten – ein Übungsplatz für Gladiatoren.
Gläserne Umspannwerke, gestaffelte Pipelines, Quecksilberlifte sausten
mit Schatten von Erdölarbeitern, bolzenartig sich in den Kessel bohrend.

Wie zwei ineinsgewundene Elektrodrähte bemerkten einander zwei Schatten
und verschwanden im je anderen – die Krähe und, leicht verzögert, der Schakal.
Wie zwei Datenfiles, die alle Details löschen, fieberhaft flackernd.
Unterdessen drehte sich, einem Lasso ähnlich, das Tal.

Und jeder Abschnitt des Bezirks war auf einem Planquadrat markiert,
war leer, aber mehr noch: um eine wunderbare Dimension leerer –
so wie ein Würfel, der immer die Sechs zeigt, suggeriert
alle übrigen fünf Flächen befänden sich im Imaginären.

Zum Teil wurden getilgt: Gebäude, Gabelungen, Türme und Durchgänge.
Und diese Tilgung herrscht, bläst in eine Pfeife und lockt an.
Ein Doppelgänger packte Menschen unterm Arm, um sie, vom Orbit hängend,
hinter Verschluß ins Dunkel zu werfen (wie über eine Transporterwand).

In der Tür des Arsenals tauchte eine Wahrsagerin auf, mit halb leerem
Glas, schien unsicher, wie jemand, der mit dem Finger über den Globus fährt,
dabei die Tiefseekabelverbindungen für Fluglinien hält, und erklärte
(man kommt keinen Schritt vorwärts mit Bewusstseinserweiterungen dieser Art),

«Wir warten auf das Nahen des Öls» – sie zeichnete dabei eine Pyramide
in die Luft – «die Übrigen hausen auf rostigen Flotten, gleiten träge
in der Akustik versonnener Tanker (derweil wir uns im Transittal befinden)
durch das Masut und erhängen sich nach einem Jahr in ihren Verschlägen.

Andere nomadisieren durch Schluchten und erscheinen hier selten:
Nur die verweilen im schönen Augenblick – eine an sich einfache Aufgabe –
denen es gelingt, mit der richtigen Kanone die Nahtstelle
einer Brücken-Arkade zu durchschlagen.»

Herrenlos in der Höhe, auf einer Skala der Stratosphäre,
wo es zu früh für den Fallschirm ist, voll Lethargie,
liegt jenes Tal, in gekrümmte Gitter zersprengt, als wäre
es ein leer rotierendes Luftschiff mit Sonnenbatterie,           

mit einer geologischen Art von Geduld, die auf Erwartung gründet,
mit nicht einzudämmender Hysterie, ist das Netz erst mal aufgeflammt:
solarisierte Vorstellung des Tals, das ein Kurzschluss zündet,
überströmt mit Erdöl, genauer: zurückgekippt in öligen Schlamm.

Geheuchelt erschien mir nun die Rolle des Historikers und die des Astronomen.
«Erdöl», schrieb ich, «ist der uns einst versprochene Mensch, ein virtuell
schweifendes Gedächtnis, das sich entfernt von Antworten und Formen,
den Ursprung zu tilgen, so auch wurde Ulugbek getötet auf des Sohns Befehl.

Translated from Russian by: 
Hendrik Jackson
Original source: 
Нефть. Часть 2

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